Ein uraltes Bergbaugebiet auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe
Eine Exkursion in die regionale Natur- und Wirtschaftsgeschichte
Eine Geschichte, die genau genommen vor einer Millionen Jahren beginnt, als sich tief im Erdmantel der Eifelplume auf dem Weg in die Erdkruste macht und die Voraussetzung für den Eifelvulkanismus schafft.
200.000 Jahre ist es her, da Vulkane bei Mayen und Mendig am Laacher See mächtige Lavaströme ausspieen, die zu hochwertigem Basalt erstarrten. Schon vor 7000 Jahren entdeckten Steinzeitmenschen, dass sich dieser Basalt zur Reibsteinherstellung eignete und mahlten damit ihr Getreide zu Mehl. Die Römer schufen eine regelrechte Industrie und stellten hunderttausende von Mühlsteinen her.
Im Laufe der Jahrhunderte entstand eine unfassbare Bergbaulandschaft, in der gesamten Region wurde gehämmert und gegraben, viele Zehnermeter tiefe Schluchten entstanden, die sich heute als kaum übersehbares, von Pflanzen überwuchertes Labyrinth darstellen. Weil später ausbrechende Vulkane den Mühlsteinbasalt verschütteten, gruben sich die Bergleute in die Tiefe und bei Mendig entstand das größte unterirdische Basaltbergwerk der Erde. Über Transportwege, die heute noch nachvollziehbar sind, wurden die hergestellten Mühlsteine nach Andernach an den Rhein transportiert, dort verladen und durch halb Europa verhandelt. Beeindruckender Zeuge ist der historische Andernacher Krahnen.
Da vor der Entwicklung der Kühlmaschine durch den Ingenieur Linde im Rheinland kein anständiges Bier gebraut werden konnte, in den gewaltigen Lavakellern aber bei beständig 8°C immer ideale Bedingungen für die Gärung des Bieres herrschten, entwickelte sich Mendig im 19.Jahrhundert zur deutschen Brauerhauptstadt. 27 Brauereien waren seinerzeit in dem kleinen Städtchen ansässig.
Ich habe zur Dokumentation der hundertausendjährigen Geschichte des Mühlsteinreviers in der Osteifel historische Quellen und Archive nach Dokumenten und Fotos durchforstet und selbst auf wochenlangen Fotoexkursionen Übertage und Untertage dieses Gebiet bis in den letzten Winkel durchwandert und fotografiert.
In diesem einstündigen Vortag wandere ich mit Ihnen durch diese einmalige Landschaft - vom Anbeginn des Vulkanismus, durch alte Bergbaulandschaften bis hin ins heutige Welterbe-Gebiet.
Eine Live-Reportage mit vielen Fotos und Landkarten, gelegentlich etwas Musik zum kurzfristigen Entspannen und natürlich vielen erdgeschichtlichen, vulkanologischen und kulturhistorischen Informationen.
Dauer : 60 Minuten